Die Ludwig-Maximilians-Universität München musste der Öffentlichkeit per Pressemitteilung am 10. Januar 2014 eine regelrechte Hiobsbotschaft mitteilen:
Klimawandel und Wintersport: Ausgeschneit
Sonnenschein auf verschneiten Pisten – so sieht für viele ein perfekter Skitag aus. Eine neue Studie zeigt: Solche Tage werden seltener und kommen künftig später in der Saison. Die Tourismusmanager in den Wintersportgebieten müssen umdenken.
Auf deutsche Skigebiete kommen schwierige Zeiten zu. Aufgrund des Klimawandels werden langfristig nur ein bis zwei Skigebiete in Deutschland übrigbleiben. Das zeigt eine neue Studie von Jürgen Schmude, Geographieprofessor an der LMU, die demnächst im Fachmagazin „Tourism Economics“ erscheint.Weiterlesen beim Informationsdienst Wissenschaft.
Alles schon einmal dagewesen. Als die Winter Ende der 1990er Jahre etwas wärmer wurden, erklärte Mojb Latif, dass man Schnee wohl bald nur noch im Museum anschauen könnte. Zehn Jahre später folgte eine Serie schlimmer europäischer Kältewinter, in denen man im Schnee versank (siehe „Diplom-Meteorologe Dominik Jung: Der fünfte zu kalte Winter in Deutschland in Folge – Rekord!„). Latif ließ das Schneethema daraufhin ruhen und legte seinen Schwerpunkt auf andere Klimaalarmthemen. Man ist ja flexibel. Nun war der Winter 2013/14 bis zum Einsetzen des Februar-Schnees relativ mild. Dies reichte offenbar bereits aus, um dem Schnee wieder das letzte Stündlein vorherzusagen, wie die Münchener Meldung zeigt. Unerwähnt bleiben dabei einige Aspekte, die die Gültigkeit der Anti-Schnee-Prognose ernsthaft in Frage stellen:
1) Die von der LMU München verwendeten Klimamodelle gehen von einer viel zu hohen CO2-Klimawirkung aus. Aktuelle Studien zeigen, dass der IPCC beim Ansatz der CO2-Klimasensitivität viel zu hoch gegriffen hat (Artikelübersicht hier). Die LMU schreibt dazu in der Pressemitteilung:
Die beiden Wissenschaftler haben sechs verschiedene Klimamodelle angewendet, um die Zukunft für die deutschen Skigebiete vorherzusagen. Die Modelle variieren bezüglich des vorhergesagten Temperaturanstiegs und der Veränderungen der Niederschläge und bilden so ein breites Spektrum der möglichen zukünftigen Klimaentwicklung ab.
Auf diese Weise kommen die Forscher mittel- und langfristig auf viel zu hohe Temperaturen. Die Schneeprognosen werden dadurch unrealistisch.
2) Winter in Deutschland werden seit einem Vierteljahrhundert deutlich kälter
3) Dominik Jung: Alpenwinter sind in den letzten 20 Jahren kälter geworden
4) Judith Curry prognostiziert Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre: Hans von Storch fordert in einem solchen Fall Misstrauensvotum gegen CO2
Mittelfrist-Klimaprognose des BMBF MiKlip Projekts: Nordatlantik wird sich bis 2020 um mehrere Zehntelgrad abkühlen
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Im Jahr 2006 gab Al Gore der Welt nur noch zehn Jahre, um das Klimaproblem zu lösen oder unterzugehen. Zwei Jahre vor Ablauf der Frist wollen wir nachschauen, ob der von Gore vorhergesagte Weltuntergang noch zu vermeiden ist. Um es kurz zu machen: Es sieht ganz gut aus. Wir werden wohl noch ein paar Jahrzehnte überleben. Die Temperatur weigert sich bekanntlich seit 1998 anzusteigen, obwohl der CO2-Ausstoß von Jahr zu Jahr neue Rekordmarken bricht. Eine unerklärliche Entwicklung. Der Himmel meint es gut mit uns.
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Ebenfalls im Jahr 2006 veranstaltete die BBC ein vertrauliches Seminar, in dem grüne Aktivisten der BBC-Führungsriege die angeblich bevorstehende Klimakatastrophe in den schlimmsten Farben ausmalten. Die Manager waren daraufhin so geschockt, dass der Klimaalarm in zahlreichen Programmen seinen Niederschlag fand. Der Öffentlichkeit wollte man von diesem Geheimtreffen jedoch lieber nichts verraten. In den folgenden Jahren gab die BBC offenbar mehr als 20.000 Pfund für Rechtsanwälte aus, die die Existenz des gründurchtränkten Seminars unter Beteiligung von Greenpeace abstreiten sollten.
Unter Zuhilfenahme des „Freedom of Information Act“ hat der 69-jährige Rentner Tony Newbery aus Nordwales nun die Herausgabe der entsprechenden Seminar-Dokumente erzwingen können, so dass die Sache jetzt aufflog. Details hierzu lesen Sie auf WUWT.
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In den Klimamodellen fehlt offenbar ein weiterer wichtiger Faktor, der zur korrekten Vorhersage der CO2-Entwicklung benötigt wird. In den obersten Bodenschichten der Erde ist mehr Kohlenstoff gespeichert, als in der lebenden Vegetation und der Atmosphäre zusammen. Kleinste Veränderungen im Kohlenstoffhaushalt der Böden können daher große Auswirkungen auf den atmosphärischen CO2-Gehalt haben. Eine Forschergruppe um Colin Averill von der University of Texas at Austin veröffentlichte am 8. Januar 2014 im Fachmagazin Nature eine Arbeit, die eine neue Dimension der natürlichen Komplexität des Kohlenstoffsystems aufzeigt.
Laut der Studie hängt die im Boden gespeicherte Kohlenstoff-Menge stark mit dem Pilztyp zusammen, der im Boden vorherrscht. Bestimmte Pilz-Vergemeinschaften führen offenbar zu einer Kohlenstoff-Speicherung, die um 70% über dem Normalwert liegt. Bislang hatte man diese Zusammenhänge zuwenig gekannt und die weitreichenden Implikationen daher nicht in den Klimaberechnungen berücksichtigen können. Vor wenigen Jahren hatte man noch mutig behauptet: „The Science is Settled“. Heute wird klar, dass man sich hier offenbar in zu großer Sicherheit gewogen und den Mund zu voll genommen hatte. Ein klassischer Irrtum, den Wissenschaftshistoriker bei der Aufarbeitung der Klimaangst-Periode genauer zu studieren haben werden.
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Am 22. Januar 2014 meldete der ORF:
Eines der wärmsten Jahre der Wettergeschichte
Das abgelaufene Jahr 2013 war eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Nationale Wetterbehörde der USA (NOAA) sieht es als viertwärmstes Jahr, die US-Raumfahrtbehörde (NASA) als siebentwärmstes. […] Beiden am Dienstag vorgestellten Ranglisten gemeinsam ist der Umstand, dass die kombinierten Werte 2013 zu „einem der wärmsten Jahre“ seit 1880 macht – dem Beginn der exakten Wetteraufzeichnungen. NOAA und NASA sind sich einig, dass die Jahre 2010 und 2005 die heißesten überhaupt waren. In der weiteren Reihenfolge gibt es Unterschiede, die Tendenz ist aber bei beiden Rankings klar: Die weltweite Klimaerwärmung schreitet voran. […] „2013 ist ein weiterer Beweis für den andauernden Klimawandel“, sagte GISS-Forscher Gavin Schmidt.
Leider außerhalb der Medaillenränge, Bronze knapp verpasst. Wie beim Boxen gibt es auch beim Temperaturwettbewerb eine ganze Reihe paralleler Wettbewerbe. Unerwähnt blieb die RSS-Satellitentemperaturreihe, die das Jahr 2013 nur auf dem 10. Platz sieht. Bei der ganzen Rekordjagd sollte man eines nicht vergessen: Es geht hier in der Spitzengruppe um Unterschiede von wenigen Hundertstel Grad. Laut IPCC hätte die Temperatur in den letzten anderthalb Jahrzehnten aber um 0,3°C ansteigen sollen, ist sie aber nicht. Das Jahr 2013 war letztendlich also ein Drittel Grad „zu kalt“ gegenüber den alarmistischen Prognosen. Hätte man gerne mal erwähnen können. Auch wird dem normalen Leser wieder einmal nicht erläutert, was hier eigentlich verglichen wird. Der Beginn der Messreihe um 1880 liegt am Ende der Kleinen Eiszeit. Die 130-jährige historische Messära umfasst nun genau den Übergang zwischen dieser natürlichen Kältephase und der heutigen Warmphase. Da passen Temperaturrekorde gegen Ende dieser Entwicklung absolut ins Bild, alles andere würde keinen Sinn machen.
Der unvorbereitete Leser könnte bei der Lektüre der Meldung auf die Idee kommen, es gäbe eine historische Normaltemperatur, über die wir jetzt in unnatürlicher Weise hinausgeschossen wären. Falsch. Die Temperaturen haben sich stets in zyklischer Weise über die Jahrhunderte hinweg entwickelt. Was wäre wohl, wenn die Messreihe nicht 1880, sondern bereits im Jahr 880 n. Chr. begonnen hätte? Viele der Temperaturspitzenwerte würden dann in der Mittelalterlichen Wärmephase vor 1000 Jahren liegen. Geologisch sind diese Temperaturen mittlerweile recht gut bekannt. Eine seriöse Befassung mit der Temperaturstatistik darf diese aus Sicht des IPCC unbequeme Zeit nicht einfach nach Gutdünken aussparen. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war damals übrigens auf vorindustriell niedrigem Niveau.